Weinprobe selber machen, für Freunde 🙂
Wenn Ihr auf der Suche nach einem tollen Thema oder Idee für einen gemeinsamen Abend mit Freunden oder Bekannten seid, dann richtet doch mal ein Weinverkostung oder Weine probe aus. Mit ein bisschen Vorbereitung könnt Ihr ein tolles Erlebnis für eure Freunde kreieren. Ich führe euch in ein paar Schritten durch eure selbst gemachte Weinprobe zu hause. Ich gebe Tipps was man zum Wein essen kann und wie man die Weine bewertet. Am Ende geht es immer um den Spaß, das gemeinsame Erlebnis und ein paar gute Weine :).
Und natürlich helfe ich euch auch bei der Vorbereitung.
Der richtige Wein für die Weinprobe
Die Auswahl der richtigen Weine für die Weinprobe kann man ganz unterschiedlich gestalten. Je mehr Erfahrung man mit Weinen hat, desto besser kann man selbst Weine für eine Verkostung zusammenstellen.
Anfänger können sich auf die Zusammenstellung von Wein Sommeliers verlassen und sich über diesen Weg erst einmal heran tasten. (Produkte einbinden).
Stellt man sein eigenes Weinpaket für die Probe zusammen kann man sich von einigen Ideen inspirieren lassen. Allerdings sollte man ein bisschen aufpassen und sich an der Erfahrung seiner Gäste orientieren. Für Einsteiger sollte man Weine auswählen die sich gut unterscheiden.
Ein paar Anregungen zu Weinen findet Ihr bei meinen Verkostungen.
Was isst man zur Weinprobe?
Zur Probe gehört natürlich immer etwas zum Essen dazu. Ein Snack zwischendurch ist wichtig. Sie schaffen eine Grundlage im Magen für die Verkostung, Sie neutralisieren die Geschmacksnerven und Sie können über Essen weitere Aromen hinzufügen, die sich gut mit Wein kombinieren lassen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihnen ab. Vergessen Sie aber nicht, dass der Wein im Vordergrund steht 🙂
Klassisches Essen zum Weinabend
Egal, ob Sie Weißwein, Rosé oder Rotwein verköstigen mit einer Auswahl klassischer Antipasti liegen Sie nie falsch. Hierzu gehören unteranderem: Oliven, Käse, Antipasti, Cracker, Ciabatta und gutes Olivenöl.
Je nachdem welches Thema Sie Ihrem Wein Tasting geben, können Sie dies mit Essen unterstreichen. Verkosten Sie bspw. griechische Weine, sollte das das Fingerfood natürlich auch griechisch angehaucht sein.
Sushi und Weisswein
Etwas aufwendiger, extravagant und auch etwas schwieriger ist die Kombination aus Sushi und Wein. Die Aromen werden vielfältiger, das Sushi bringt einiges mit und ergänzt sich sehr gut zum Wein, aber es ist halt auch anspruchsvoller. Sushi ist intensiv im Geschmack und kann schnell die Aromen im Wein übermalen, besonders Wasabi.
Eine besondere Empfehlung kann ich für asiatisches Finderfood geben, bspw. eignen sich Edamame Bohnen ihrem milden herzhaften Geschmack. Hier ist ein schönes Rezept für die Weinprobe: Edamame – Fingerfood.
Dessert und Wein
Ich persönlich bin ein Freund von süßen Desserts und diese kann man prima mit Wein kombinieren. Zum Abschluss wird in Kombination mit der Nachspeise ein sehr lieblicher Wein aufgetischt – eine Auslese, Beerenlese oder Eiswein.
Der Wein sollte sich natürlich auch im Dessert widerspiegeln. Und hierfür kann ich guten Gewissens Weinaufstriche empfehlen. Im Beitrag Weinfrühstück für mich selbst habe ich Dornfelder Gelee mit Pfannkuchen kombiniert. Ein Traum 🙂
Die richtige Vorbereitung einer Weinprobe
Es geht ans eingemachte. Wie macht man eine Weinprobe? Nachdem Sie sich für die Weine und das Essen entschieden haben müssen Sie das Wein Tasting vorbereiten. Folgende Checkliste hilft Ihnen:
Temperatur – Kühlen Sie den Wein entsprechend der Angaben auf der Flasche. Unterschätzen Sie diesen Punkt nicht. Wein spricht über Aromen mit Ihnen. Im Kern gilt: Je wärmer ein Wein ist, desto stärker treten die Aromen über die Nase hervor. Niedrigere Temperaturen unterstützen Säure, Bitterstoffe und Tanine. Um die Temperatur des Weins bei der Verkostung konstant zu halten ist eine Kühlmanschette oder ein Weinkühler zu empfehlen (Affiliate einfügen)
Atmung des Weins – Warum sollte ein Wein überhaupt atmen? Durch den Oberflächenkontakt von Wein und Sauerstoff werden Aromen freigesetzt, außerdem werden Tanine weicher. Als Daumenregel kann man sagen, dass ein Rotwein ca. 1-2 Stunden in der Karaffe atmen sollte (affilate einbinden). Dies gilt übrigens auch für Weissweine mit einem komplexen Körper.
Die Moderation – Notieren Sie auf einigen Kärtchen ein paar Hard facts über den Wein um den Kontext zu setzen. Die Informationen finden sie meist nicht alle auf der Weinflasche, sondern müssen sie recherchieren … welcher Boden, welche Lage, Restzucker, Säure, usw. Das hilft den Wein besser einzusortieren, auch ein Informationen über das Weingut, sind nicht schlecht. Recherchieren Sie auch etwas über die Weine, die Winzer und die Anbaugebiete, damit sie die Geschichte des Weins kennen.
Ablauf der Weinverkostung
Alles steht bereit? Wein ist gekühlt und atmet? Die Snacks stehen bereit? Alle haben saubere Weingläser und Wasser steht auch bereit? Dann kann es losgehen.
Verteilen Sie als erstes Karten an die Teilnehmer, damit Sie sich dort Notizen machen können. Gehen Sie mit allen das Bewertungsschema durch, damit jeder weiß, worauf er achten muss. Zur Unterstützung kann ein Aromaradar helfen. Vergessen Sie nach jeder Verkostung nicht Ihre Geschmacksnerven wieder mit Wasser bzw. einem Snack zu neutralisieren.
Wenn Ihr mit der Verkostung fertig seit, legt Ihr die Karten mit den Notizen und den Bewertungen auf den Tisch und philosophiert gemeinsam welcher Wein warum der bessere war.
Weine bewerten
Einen Wein zu bewerten ist eigentlich nicht schwer. Es braucht nur etwas Konzentration und ein wenig Vorbereitung. Die Reihenfolge bei der Bewertung ist je nach Methode immer etwas anders. Im Kern folgt man immer ein bestimmten Schema. Dabei wird der Wein nach Punkten bewertet. Die Skala reicht dabei von 0 bis zu 100 Punkten. Die Bewertung des Weins orientiert sich nach Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck.
Je nach Güte des Weins, ist die Bewertung des Aromas nicht immer ganz leicht. Eine Unterstützung bieten Aroma Räder, um den Geschmack einzusortieren.
Bei der Bewertung des Weins verwenden wir das COS-System. COS steht für Color (Farbe), Odor (Geruch) und Sapor (Geschmack).
Vergessen Sie nicht, dass jeder Teilnehmer den selben Wein mit verkostet und nicht jeder einen anderen :).
Weine bewerten – die Farbe des Wein
Vergeben Sie hier 0 – 2 Punkte. Die Farbe kann je nach Wein und Ausbau völlig unterschiedlich sein. Achten Sie auf Fehler oder ob die Farbe für Sie ansprechend ist, funkelnd im Licht, kräftig, matt, schlieren etc. Als nächstes betrachten Sie die Klarheit und Reinheit. Trübe Weine sprechen eher für eine geringere Qualität. Kristallklare Weine mit satten, kräftigen Farben erhalten die Höchstwertung. Halten Sie den Wein ruhig gegen das Licht und schwenken Sie ihn.
Weine bewerten – der Geruch des Wein
Vergeben Sie hier 0 – 6 Punkte. Achten Sie bitte eingangs auf die richtige Temperatur und die Dekantierung, damit alle Aromen zum Tragen kommen. Schwenken Sie den Wein im Glas und nehmen Sie die Aromen über die Nase wahr. Achten Sie als Erstes auf Störungen, wie unangenehme Gerüche, Schwefel oder Muff. Dies sind Hinweise auf Weinfehler. Je intensiver und ausgeprägter Sie angenehme Aromen (Früchte, Gräser, Blumen, etc.) wahrnehmen desto besser. Hochwertiger Wein präsentiert verschiedenste Aromen. Ein besonders wichtiges Kriterium sind die sekundär Aromen (Bspw. Banane, Ananas, Birne, Honig, usw.) und die Tertiäraromen (Gewürze, Rauch, Kaffee). Die entstehen beim Ausbau des Weins im Fass und während der Gärung.
Weine bewerten – der Geschmack des Wein
Vergeben Sie hier 0 – 8 Punkte. Geschmack und Geruch sind nicht leicht auseinander zu halten, da beides über die Nase geht. Beim Geschmack ist der Körper des Weins wichtig. Wie ist das Spiel zwischen Süße und Säure sowie der Tanine und Gerbstoffe. Das Spektrum reicht von einfach, ideenlos bis verspielt und charakterstark.
Weine bewerten – der Gesamteindruck
Vergeben Sie hier 0 – 4 Punkte. Kurz vor Ende des Weins wird es nochmal wichtig. Wie ist Ihr Gesamteindruck? Ist der Wein ausgewogen oder überwiegt etwas? Fügen sich die Aromen harmonisch ineinander ein oder passt etwas einfach nicht rein. Wichtig ist auch die Komplexität und der Abgang. Komplexe Weine vereinen verschiedene Aromen und die Säure spielt. Der Abgang sollte lange nachhallen und nicht nach ein paar Sekunden verschwunden sein.
Weine bewerten – Fazit ziehen
Zählen Sie die vergebenen Punkte zusammen. Am Anfang jeder für sich im Stillen und vergleichen Sie dann. Jeder Teilnehmer kann gerne seine Bewertung erläutern und Beweggründe nennen. Es spricht auch nichts dagegen, nochmal eine Schluck zu nehmen. Wenn alle fertig sind können Sie die Ergebnisse vergleichen.
Alles unter 10 Punkte gilt nach COS-System als fehlerhaft. 10 – 12 Punkte sind nicht zufriedenstellend. 12 – 14 Punkte gelten als gut. 14 bis 16 als sehr gut, 16 – 18 als ausgezeichnet. Die Spitzenqualität wird ab 18 – 20 Punkten vergeben.
Fazit
Fertig ist die eigene Weinprobe. Schreibt doch mal wie so eure eigenen Weinproben abgelaufen sind.